Erfahrungsberichte/Statements von Teilnehmer*innen

2023

  • Tanya: „Für mich war das Camp eine hervorragende Gelegenheit, die englische Sprache zu üben. Es war das erste Mal, dass ich an einem solchen Camp teilgenommen habe, und auch das erste Mal in Berlin selbst. Ich bin mit Tränen in den Augen abgereist, weil es mir schwer fiel, mich sowohl von neuen Bekannten als auch von dem Camp selbst zu verabschieden. Für mich ist das Camp immer noch ein Ort für neue Entdeckungen und neue Bekanntschaften. Ich erinnere mich an die Zeit in eurem Camp als einen der besten Momente meines Lebens. Für mich war es nicht nur etwas Neues, sondern auch eine moralische Pause von allem, was in meinem Land (der Ukraine) gerade passiert“.

2022

  • Veronika: „Als ich mich letztes Jahr im Januar für das Camp beworben habe, wusste ich nicht, wie sehr sich mein Leben verändern würde. In der Ukraine begann der Krieg. Als ich dann einen Brief vom ÖJD erhielt, dass ich in das Camp aufgenommen bin, sagte ich ohne zu zögern zu. In diesem Moment musste ich mich einfach irgendwie von dem Schrecken ablenken, der in meinem Land geschah. Von dem Camp erhoffte ich mir neue Bekanntschaften und interessante Freunde, und alles hat sich wirklich so entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe. Diese kleine Gruppe von Menschen hat mich für kurze Zeit von all dem Grauen abgelenkt, das normalerweise die meiste Zeit sehr präsent ist. Ich erlebte einen Wirbelsturm positiver Gefühle. Das Beste an diesem Camp sind meiner Meinung nach die Menschen, die alle unterschiedlich sind, aber gleichzeitig offen und bereit für neue Bekanntschaften und Unternehmungen. Diese Gruppenenergie und der Wunsch, sich zu bewegen, die Welt zu verändern und etwas Gutes zu tun, begeistern mich, und das sind die Menschen, mit denen ich befreundet sein möchte, und dieses Camp ist einer der wenigen Orte, an denen ich diese Art von Menschen finden kann.“
  • Mártin A. B. Krenz: „Für diejenigen, die dem Alltag entfliehen wollen und bereit sind, verschiedene Begegnungen, Kulturen und Herausforderungen aller Art zu erleben, kann die Teilnahme an der ÖJD-Freiwilligenarbeit intensive und unvergessliche Momente an den unterschiedlichsten Orten, Gemeinschaften und Landschaften bringen. Das persönliche Wachstum und der soziale Beitrag, der dabei geleistet wird, verschafft Zufriedenheit und Stolz in Verbindung mit den konkreten und spirituellen positiven Ergebnissen der Arbeit, und die geknüpften Beziehungen prägen ein Leben lang.
    Ich persönlich bin absolut dankbar für die wunderbare Zeit, die ich dort verbracht habe, und für die verschiedenen Kulturen, Menschen und Orte, die ich kennen gelernt habe. Ich erkenne die Fähigkeit der Gelegenheit, das eigene Leben und die eigenen Gefühle zu verändern, indem sie vielfältige Fenster zu den Realitäten der Welt öffnet. Noch einmal, Karolin, ich weiß die Gelegenheit und die fantastische Zeit, die ich bei ÖJD hatte, wirklich zu schätzen und freue mich aufrichtig über die Unterstützung. Ich freue mich darauf, mich nächstes Jahr wieder zu bewerben.“
  • Braian Krapp: „Das Camp war eine tolle Erfahrung, nicht nur wegen der Aktivitäten oder dem Kennenlernen eines neuen Landes, sondern auch wegen der Integration mit den Teilnehmern und Teamern. Wie ich schon in meiner Zusage geschrieben habe, ist es immer schön, neue Kulturen kennenzulernen und auch unsere zu teilen. Für mich war das der beste Teil, aber auch die Arbeit und die Möglichkeit, mein Englisch und mein Deutsch zu verbessern, haben mir gefallen. Ich hatte eine gute Zeit und vielleicht werde ich es irgendwann in der Zukunft wieder versuchen.“
  • Rodrigo Jiménez: „Ich hatte eine wirklich gute Zeit im Workcamp. Paplitz ist ein kleines, aber sehr gemütliches Dorf, und die Einheimischen gaben uns vom ersten Tag an das Gefühl, zu Hause zu sein. Alle Aktivitäten, die wir gemacht haben (Volleyball, Party mit den Einheimischen, das Hissen der Fahnen), haben Spaß gemacht und waren sehr unterhaltsam. Die Arbeit war nicht so anstrengend, wie ich gedacht hatte, und obwohl wir früh aufstehen mussten, war die Arbeit angenehm, weil wir während wir Arbeit Musik hörten und uns unterhalten konnten. Alles in allem hat mir dieses Camp viele schöne Erinnerungen beschert und ich werde es immer mit einem Lächeln in Erinnerung behalten.“

2021

  • Máté: „Teil des Workcamps zu sein, ist eine so herzerwärmende Erfahrung! Wenn man die Gefühle, Gedanken und Persönlichkeiten der anderen kennenlernt, hilft einem das zweifellos, sich selbst besser kennenzulernen.“
  • Marta und Tommaso: „Die Müdigkeit der gemeinsamen Arbeit zu teilen, gibt einem die Möglichkeit, sich auf einzigartige Weise zu verbinden.“
  • Solène: „Im Workcamp geht es darum, die Perspektive zu wechseln und sich mit Menschen aus ganz Europa auszutauschen. Eine Schale mit frischer Luft.“

2020

  • Coline: „Dank des Workcamps habe ich viele schöne Erinnerungen, bin unabhängiger geworden und habe viel über mich selbst und auch über andere gelernt. Es ist wirklich eine tolle Erfahrung!“
  • Karmina: „Freiwilligenarbeit ist für mich wie ein zweites Vergnügen nach dem Studium: „Was ist die Essenz des Lebens? Anderen zu dienen und Gutes zu tun“ beschreibt eines meiner Ziele im Leben.“
  • Jubiläum „100 Jahre Workcamps“: Christoph Schnyder (Ökumenischer Jugenddienst 1949 in Le Chambon-sur-Lignon, Frankreich): Wie ich ein Workcamper wurde
    Ich war ein miserabler Schüler im Französischunterricht. Unser Prof. Haerle korrigierte unsere Arbeiten stets mit roter Tinte und erteilte Noten von 6 bis 0, beste Note 6. Jede Note unter 4 war ungenügend. Die Diktate kamen immer als rote Schlachtfelder zu mir zurück. Meine Eltern beschlossen, mich in den Sommerferien 1949 zur Familie von Pasteur Trocmé in Le Chambon sur Lignon in Frankreichs Massif Central zu schicken in der Hoffnung, dass es vielleicht doch noch eine Rettung gäbe. Der Zufall wollte, dass an diesem Ort zu der Zeit eines der ersten Ökumenischen Aufbaulager stattfand, an dem mein älterer Bruder Ruedi teilnahm. Er lud mich ein, ich solle doch ein, zwei Tage mitarbeiten kommen. Er habe mit der Lagerleitung gesprochen.
    Wir mussten einen Wassergraben für Leitungen in einem trocken steinigen Boden graben: eine abscheulich harte Schinderei mit Pickel und Schaufel. Ich war dankbar für den Unterbruch, den das Mittagessen schaffte, und setzte mich natürlich zu Ruedi in der großen Schar der fremden Menschen. Da dröhnte plötzlich ein lautes Lied, bei dem alle mitsangen, ein Riesenchor: „Présentation, s’il te plaît, présentation, s’il te plaît, présentation, présentation“ und alle schauten auf mich. Ruedi: „Du musst dich vorstellen!“ Ich: „Französisch?“ Er: „Natürlich.“ Was ich da gestammelt habe, weiß ich nicht mehr, auch nicht, wo und wie wir uns am Nachmittag unterhalten haben. Aber am nächsten Morgen ging es weiter mit dem Graben und Hacken. Erste Blasen an den Händen, bis Henry und sein Freund zu mir kamen. Sie schauten zu, wie ich krampfte und schienen das lustig zu finden, bis Henry freundlich und entschlossen sagte: „Tu travailles trop.“ Ich bemerkte erst jetzt, wie durch unseren Graben ein dünnes Wasserrinnsal tropfte. Sie hatten den Weg freigelegt, durch den das Wasser einen ersten Weg finden konnte, und sie freuten sich darüber: eine schöne Verheißung!
    Es war wohl diese kleine Begebenheit mitten im bunten Durcheinander von Sprachen und Menschen, von Spiel und Ernst – Das Kriegsende lag nur 4 Jahre zurück – der mir Eindruck machte. Ich meldete mich in den folgenden Jahren für Aufbaulager in Salzgitter, Hallstahammar (Schweden), Berlin, Pedra Sonora, Marseille …  an und habe dabei erfahren, dass die Breite, Länge, Höhe und Tiefe des Reiches Gottes immer noch etwas breiter, länger, höher, tiefer und manchmal auch lustiger ist, als mein Verstand und Herz es sich vorstellt.

2019

  • Akbar: „Während des Camps habe ich mich das erste Mal nicht als Flüchtling gefühlt, sondern als Mensch, der etwas kann.“

2018

  • Eszter: „Diese zwei Wochen waren ein tolles Erlebnis für mich, ich konnte gute Erfahrungen mit der Selbständigkeit und Anpassungsfähigkeit sammeln.”

2017

  • Bence und Aliz: „In diesen zwei Wochen haben wir sehr viel Neues erlebt und erfahren. Wir haben Berlin, die deutsche Kultur und einander auch sehr gut kennen gelernt. Obwohl wir jeden Tag gearbeitet haben, hatten wir sehr viel Freizeit. Von Berlin haben wir auch sehr viel gesehen. Unsere Mannschaft war auch echt gut, ich hätte nicht erwartet, dass ich solche Freundschaften knüpfen werde. Wegen der Vielfalt beim Workcamp haben wir nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen Länder besser kennen gelernt. Das Workcamp war ein fantastisches Erlebnis mit besonderen Menschen, die echte Freunde von mir geworden sind. Ich bin überglücklich, dass ich an diesem Programm teilnehmen konnte, und ich würde gerne nächstes Jahr wieder nach Deutschland zu einem Workcamp fahren”.

2016

  • Márk: „Nie hätte ich mir gedacht, dass ich meine Sommerferien in Deutschland verbringen werde. Eine Fahrt ins Blaue? Nein, das wäre nicht ich. Oder kann nicht sein. Ja, es klingt so, weil ich mich eigentlich „aus Versehen” dafür angemeldet habe. Warum? Ich hatte keine bessere Alternative als zwei Wochen als Freiwilliger für eine ökumenische Organisation zu arbeiten. Entweder wäre ich zu Hause geblieben oder ich hätte eben versucht frische Luft zu schnappen. Ach so, die frische Luft ist Deutschland geworden. Ja, zum Schluss habe ich nicht mehr viel mitzuteilen. Ich bin glücklich darüber, dass ich diese Entscheidung endlich getroffen habe und diese Chance nicht verpasst habe.

2014

  • Peter: „Ich kann die zwei Wochen, die wir in Deutschland verbracht haben, als die besten zwei Wochen meines Lebens bezeichnen. Für mich persönlich war das größte Erlebnis, dass die Campleiter mich gefragt haben, ob ich nächstes Jahr auch Campleiter werden möchte. Ich habe mich nicht lange gezögert, es ist schließlich eine tolle einmalige Möglichkeit. Ich bin sehr dankbar für alles, für die neuen Freundschaften, dass ich meine Sprachkenntnisse erweitern konnte, dass ich die Welt aus einer neuer Perspektive sehen kann. In der Zukunft werde ich sicher noch an solchen Camps teilnehmen, vielleicht als Campleiter”.

2013

  • Szilvia: „Ich habe sehr nette und interessante Menschen kennen gelernt, die ihre eigene Kultur präsentierten. Das einzige Problem war die Kürze der Zeit. Nächstes Jahr möchte ich unbedingt ein solches Camp besuchen, aber wenn es möglich ist, für einen längeren Zeitraum. Ich kann es allen nur empfehlen.“
  • Bence: „Um mal paar Stichwörter zu nennen: Zwei Wochen, aber ein Erlebnis für die Ewigkeit. 16 Jugendliche aus verschiedenen Ländern, aber am Ende wie Geschwister. 14 Tage alte Bekanntschaften, aber die sich so anfühlen wie Freundschaften von der Kindheit an. Ein unbekannter Ort, der zu unserer neuen Heimat wurde.“

2012

  • Júlia: „Wir haben Landschaftspflege betrieben, in Friedhöfen und an einem ehemaligen Stasi – Bunker Unkraut gejätet. An den Tagen, an denen wir nicht gearbeitet haben, haben wir unter anderem Leipzig besichtigt, den Zoo besucht und einen Ausflug in die Sächsische Schweiz unternommen. Auch Kirchenbesuche und geistliche Stunden gehörten zum Programm. Am Abend gab es Disco. Ich wäre am liebsten da geblieben, für immer.“
  • Bence: „Die besten zwei Wochen in meinem Leben, die ich im Ausland verbracht habe.“
  • Ingrid: „Obwohl es am Anfang schwer war sich zu verständigen, weil einige nur Deutsch und einige nur Englisch konnten, war es zum Glück ab dem dritten, vierten Tag bereits kein Problem, und alle konnten sich miteinander verständigen, so sind sehr gute und (hoffentlich) dauerhafte Freundschaften entstanden.“
  • Ákos: „Alle dachten, dass das gegenseitige Kennenlernen schwer wird. Aber dank unseren Teamleiterinnen war es einfach, nicht zuletzt durch die Spiele konnten wir die Namen schnell lernen, und über die Gespräche, die bis 1 und 2 Uhr in der Nacht gingen, sowie die gemeinsame Arbeit, die Persönlichkeit des Anderen kennen lernen. Aus vielen Ländern kamen die Leute (unsere Kameraden) her, zum Beispiel aus Litauen, Polen, Serbien, Tschechien, aus der Ukraine und natürlich aus Deutschland. Aber es gab keine Probleme wegen der unterschiedlichen Sprachen, alle konnten Englisch und unterschiedlich auch Deutsch. Aber wir haben natürlich auch zum Beispiel tschechische und ukrainische Begriffe gelernt wie sie ungarische.“